Blick von Elm Richtung Mittetaghorn, Zwölfihorn und Vorab, Elm, GL

Strahlertouren 2015

November 2015 - Letzte Tour im wärmsten Herbst?

Dank des ungewöhnlich warmen und trockenen Herbstes ist es immer noch möglich Strahlen zu gehen. Unser Interesse galt nochmals der Fundregion im Bedretto von Beginn des Jahres.

Ein kluftreicher Zug in den unstabilen Felsen sah recht vielversprechend aus und nach etwas vorsondieren entschloss ich mich das Seil zu befestigen - und runter ging's.

 

Tatsächlich öffnete sich die erwartete Kluft rasch und viele Quarzscherben und Muskovitstüfchen kamen zum Vorschein. Alles sah recht vielversprechend aus.

 

Doch leider kamen kaum brauchbare Stufen oder Kristalle zum Vorschein. Die Bergkristalle waren alle zerbrochen und auf den Stufen war bloss Muskovit zu sehen. Nur eine Quarzspitze enthielt ein Rutilgitter.

 

Mit den Steigklemmen ging es dann wieder hinauf durch Äste, bröseligen Fels, abbrechende Gras-Absätze,.... "Runter ist halt immer einfacher". Doch im Ganzen war es ein gelungenes Saisonende, das viele Pläne für nächstes Jahr offen lässt.



September 2015 - Wetterprognose und Fadenquarze

Die Wetterprognose war für diesen Freitag schlecht. Zu schlecht um lange Suchtouren in unbekanntem Gelände zu unternehmen. Also ging es bei Nieselregen auf in bekanntere Gefilde am Sustenpass.


Doch bereits beim Parkplatz war es trotz der Höhe verhältnismässig warm und überraschenderweise auch trocken.  Im Laufe des Tages wurde es immer besser und bei der ersten offenen Kluft schien bereits die Sonne. Ausser einer Quarzstufe und viel Chlorit war hier aber nichts zu wollen.


Am Nachmittag zeigte sich dann doch noch ein kleiner Kluftspalt im Geröll und unerwartet hielt ich einige Fadenquarze in der Hand. Es kam ein kleines Kluftsystem mit drei Hohlräumen zum Vorschein. Der kleinste war komplett mit losen aber leider sehr kleinen Fadenquarzen gefüllt. In  den beiden grösseren Klüften fand ich Fadenquarze bis 7 cm und auch einige Stufen. Doch ausgrechnet jetzt kam das schlechte Wetter doch noch - aber es was sowieso bereits nach 17:00 Uhr...





Juli 2015 - Grosse Kristalle am Gotthard

Schon seit einiger Zeit plante ich eine alte Fundstelle am Gotthard erneut aufzusuchen. Aus einer kleinen Öffnung konnten wir hier vor einigen Jahren nach einigen Eimern Chlorit und uninteressantem Kluftgestein eine einzige kleine Rauchquarzstufe aus dem hintersten Ende der Kluft ziehen - nicht gerade sehr vielversprechend. Trotzdem wollte ich den Eingang erweitern und danach den Felszug weiter absuchen.

 

Nach viel Spitzarbeit, Schrammen und Schnitten vermutete ich, dass die Kluft nach links weiter zieht und entfernt dort die Wiese und Felsen. Sogleich zeigte sich der kristallisierte Satz und erste Kristalle. Leider waren die grösseren alle zerbrochen und konnten nur noch als bis zu 20 cm lange Scherben geborgen werden.

 

Die Kluft liess sich immer weiter erweitern und eine grosse Kristallfläche zog sich weiter nach hinten und unten. Beim vorsichtigen Freilegen kamen weitere Scherben und kleine Spitzen zum Vorschein und bald zeigte sich, dass der Hauptkristall der Kluft mindestens 50 cm lang und mit weiteren Spitzen verwachsen war!

 

Die ganze Gruppe ist aber leider am Quarzband festgewachsen und von minderer Qualität, weshalb sich der Aufwand für eine Bergung nicht lohnt. Die kleineren Spitzen sind aber recht interessant. Als Überraschung zeigten sich auf einigen wenigen Stücken kleine (2mm), hochglänzende, gelblich-grüne Anatase!

 

Nach diesem Strahlertag steht zumindest fest, dass dieser Felszug sicherlich noch einmal ein Besuch wert sein wird.



Freilegen der Fundstelle

Beim Freilegen der zweiten Fundstelle zeigt sich, dass sehr viel Material nachgerutscht ist. Nach viel Schaufeleinsatz bin ich beim fündigen Sandsteinband angelangt, welches sich recht gut bearbeiten lässt.


In den vielen kleinen Hohlräumen, Rissen und auch im Quarz-Calcit-Band kommen immer wieder kleine Quarzstufen zum Vorschein. Der Brookit ist jedoch nur als Spuren im festen Band zu finden. Erst nach etwa 1.5 m zeigen sich im hintersten Bereich einige kleinere Brookite und zur grossen Überraschung auch eine einzige Stufe mit 5 liegenden Brookiten bis 1 cm sowie einigen kleineren und auch ein paar beschädigten Brookiten.



Juni 2015: Auf der Suche nach den verlorenen Brookiten...

Wegen der unsicheren Wetterverhältnisse war eine Tour in grössere Höhen eher ungünstig. Deshalb ist es an der Zeit mal wieder die Brookitfundstellen in Elm aufzusuchen. Unsere alte Fundstelle aus dem Jahr 2000 ist komplett verschüttet - aber vielleicht haben sich im Laufe der Jahre ja einige der harten, verklemmten Felsen gelöst. Nach zwei Stunden intensiven Schaufelns ist die Fundstelle freigelegt und tatsächlich lassen sich viele Steine herausarbeiten. Brookit ist aber leider nur noch selten und in Spuren vorhanden und das Band ist zu stark Calcithaltig. Also auf zu weiteren, vielleicht neuen Fundstellen.

 

Schlussendlich lande ich bei einer weiteren alten Fundstelle von uns, die aber leider auch völlig verschüttet ist. Für eine weitere mehrstündige Schaufelaktion fehlt mir die Motivation, also beginne ich die Felsen gerade unterhalb zu bearbeiten. Auf vielen Bruchflächen des von Quarzbändern durchzogenem Gesteins finden sich Spuren von dunklem Brookit und abgebrochenen Kriställchen - leider aber nie in den kleinen Hohlräumen. Diese enthalten bloss kleine Quarzkristalle und Calcit.

 

Diese Fundstelle  bleibt aber sicherlich ein  Projekt für einige weitere wetterunsichere Strahlertage....



Mai 2015: Erste Kristalle: Strahlertouren im Tessin

Die erste Strahlertouren dieses Jahr führte uns in einige der vielen steilen Runsen im Val Bedretto in steiles Gelände, auf harte Schneefelder und rutschigen Waldboden. Also eine typische Strahlertour, wie man sie eigentlich nur im Frühling unternimmt, wenn in grösseren Höhen noch zu viel Schnee liegt.

 

Viele Risse, Boudins und Quarzknollen weckten Hoffnungen auf interessante Fundmöglichkeiten, erwiesen sich aber leider meist als Blindgänger oder hatten nur sehr kleine Hohlräumchen.  Am Ende des Tages hatten wir aber wenigstens einige Kristalle in den Händen.


Bei der zweiten Tour lief es wesentlich besser. Nach vielen, vielen Versuchen an vielversprechenden Stellen standen die Kristalle tatsächlich einfach so in der Felswand. Eindrücke zur Fundstelle gibts hier: 

http://www.euklas.ch/mineraliensuche/neufunde/



Gruppenbild, Pizzo Lucendro, TI, Juli 2015
Gruppenbild, Pizzo Lucendro, TI, Juli 2015