Rund 30 km östlich von Downtown Los Angeles liegt Azusa. Im einem stark verwitterten Granit in den San Gabriel Mts. finden sich senkrechte Fluoritadern. Mit etwas Ausdauer lassen sich hier noch die typischen grünen Fluorite mit ihren treppenartig aufgebauten Flächen finden. Auf jeden Fall sollte man aber nicht in den Sommermonaten auf Suche gehen! Beim Weg zurück nach LA ist der Umweg zum Donut Man in Glendora ein Muss!
Die Champions Mine ist wohl eine der interessantesten Mineralfundstellen Kaliforniens. Die Landschaft hoch über dem Owens Valley ist atemberaubend und man hat die Möglichkeit in einer der alten Hütten zu übernachten.
Die Champions Sillimanite Mine ist eigentlich eine Ansammlung von verschiedenen Minen, die alle "Vulcanus" heissen und dann durchnummeriert wurden. Abgebaut wurden reine Andalusitvorkommen. Zu
Beginn des Ersten Weltkrieges war Andalusit ein wichtiges Material zur Isolation von Zündkerzen (spark plug). Die Abbautätigkeit dauerte bis 1942 und seither wird der Berg nur noch von
Mineraliensuchern begangen. Im andalusit- und quarzreichen Gestein findet man eine Vielzahl an interessanten Mineralien, unter anderem Carbonat-Fluorapatit, Korund, Rutil, Quarz, Trolleit,
Woodhousit, etc. Einen ausführlichen Bericht zur Mineralogie findet man hier.
Bezüglich der Fundmöglichkeiten, der vielfältigen Mineralogie und der herrlichen Landschaft ist die Champions Sillimanite Mine ein Höhepunkt zur Mineraliensuche in Kalifornien. Dazu noch eine gute Unterkunft im alten Mining Camp mit Fondue, Wein und Bier..... Was will man mehr.
Eine Mineralfundstelle mitten in Los Angeles? Ja das gibt es auch. Die Halbinsel Palos Verdes liegt im südlichen Teil der Metropole und bietet neben einem herrlichen Ausblick auf den Pazifik auch Gelegenheit für einen Spaziergang entlang der Steilküste.
In den Rissen und Hohlräumen der Sedimente kommen vor allem an der Südküste kleine Barit-, Gips- und Quarzkristalle vor. Die Minerale entstanden während der aktiven vulkanischen Phase im Miozän als hydrothermale Wässer die älteren Sedimente der Monterey Formation durchdrangen. Darüber liegen geringmächtige Schichten pliozäner und pleistozäner Sandsteine (z.B. San Pedro Sandstein), welche häufig gut erhaltene fossile Muscheln enthalten (Textauszug aus: Kalifornien I - Süden und Osten).
Da die Erosion an der Steilküste recht stark ist, hat man doch die Möglichkeit hier auch bessere Baryte zu finden. Ich empfehle etwas an die Felswände heranzugehen und dort nach herumliegenden Barytbruchstücken zu suchen und deren Ursprung ausfindig zu machen. Die Baryt können über 5 cm gross und 0.5 cm dick sein. Häufiger sind aber rundum besetzte Stufen mit dünnen, kleinen, dafür aber glasklaren Baryten zu finden. Dabei aber bitte vorsichtig sein. Die Felsen sind recht instabil und es hat noch weitere Strandspaziergänger. Viel Glück.
Südkalifornien ist bekannt für die einst sehr ergiebigen Mineralfundstellen in den Pegmatiten im San Diego County. Die mächtigen weissen Gänge liegen in den Graniten des Peninsular Batholithen. Die farbenfrohen Turmaline sind in jeder international ausgerichteten Sammlung zu finden und von hervorragender Qualität. Heute sind viele der Pegmatite erschöpft, das Land in Privatbesitz oder nicht zugänglich, da es zu einem Reservat gehört. Eine Alternative bieten die Cahuilla Mountains im Riverside County.
In den Cahuilla Mts. sind die Funde von farbigen Turmalinen seltener, dafür ist das Land (National Forest) öffentlich zugänglich - und es gibt immer wieder Geschichten von glücklichen Sammlern.... (z. B. hier) Während vielen Suchtouren gelang es mir ein paar kleine Pockets mit Rauchquarz, Andalusit, Granat und Rosenquarz zu finden - aber leider ohne den Superfund. Ein Pegmatit enthielt jedoch im Feldspat und Quarz eingewachsene, eigengestaltige Schörl-Kristalle bis zu 8 cm Länge, die sich gut herauslösten.
Wenn man die Zeit hat und im Winter in Südkalifornien unterwegs ist, lohnt sich eine kleine Strahlertour in der dicht Chaparall bewachsenen Region, v. a. natürlich auch landschaftlich.
Das Owens Valley ist eine der faszinierensten Landschaften Kaliforniens. Im Westen erheben sich die Granitgipfel der Sierra Nevada und im Osten die Gipfel der Inyo Mountains. Auf Schritt und
Tritt sieht man Zeugnisse vulkanischer Aktivität, die durch die Krustendehnung in der Basin and Range Region entstand (vgl. Kalifornien I - Süden und Osten).
Östlich von Lone Pine liegt der Haystack Mt. Hier kann man Berylle finden und in einigen Adern auch derben Amazonit. Etwas weiter nördlich, ebenfalls in den Inyo Mts., liegt der Crystal Ridge. Im Granit finden sich beinahe alpine Rauchquarzvorkommen mit allerhand Einschlüssen. Da auch hier das Campen fast überall möglich und das Wetter immer gut ist, steht einer gemütlichen Suchtour nichts mehr im Weg. Einzige Vorsicht ist bei Klapperschlangen geboten - und wenn der Strahlerkollege zurückkommt und feststellt "Ich habe eine sehr grosse Katze in ihrer Höhle gestört." Auch mit Pumas ist nicht zu spassen.
Jedes zweite Oktoberwochenende zieht es einige hundert Menschen auf die unwirtliche Salzfläche des Searles Lake bei Trona zum jährlich stattfindenden Gem-O-Rama. Durch die Zusammenarbeit der Searles Lake Gem & Mineral Society und der Searles Valley Minerals Corporation (SVMC) darf man dann auf dem ansonsten gesperrten Firmengelände seltene Evaporit-Minerale sammeln.
Die seltenen Minerale entstehen in einer Tiefe von rund 3 m unter dem trockenen Seeboden, wo die schlammigen Sedimente immer mit genügend Salzlake gesättigt
sind, so dass die Kristalle wachsen können. Am ersten Tag des Gem-O-Rama, beim „Mud Field Trip“, hat man die Möglichkeit diese zu bergen. Hierzu haben die Mitarbeiter der SVMC einige Tonnen
Schlamm aus der obersten Schicht des Seebodens gebaggert. Man findet bis zu 20 cm grosse Hanksit-Kristalle und ganze Kristallgruppen.
Beim „Blow Hole Field Trip“ am Samstagnachmittag kann man neben dem allgegenwärtigen Hanksit weitere seltene Minerale, wie z. B. Sulfohalit ((Na6(SO4)2FCl) von der trockenen Oberfläche des Salzsees aufzusammeln. Dafür wurden zuvor bis zu 15 m tiefe Löcher in die harte Salzkruste gebohrt, die weit unten sitzenden Kristalle mit einer Sprengung gelockert und schliesslich mit unter hohem Druck stehenden Wasser an die Oberfläche gespült.
Am Sonntag findet traditionellerweise der „Pink Halite Field Trip“ statt. In den Salzlake-Tümpeln auf der ausgedehnten Fläche des Searles Lake können rosa Steinsalzkristalle (Halit) gefunden werden. Die charakteristische Farbe entsteht durch Bakterien, welche im salzigen Wasser leben und dieses rot färben. (Textauszug aus: Kalifornien I - Süden und Osten)